WAS
– WO – WER – WIE – WANN – WOHIN
1. Struktur
der Stützpunktkader im FLVW
An insgesamt 21
Landesleistungszentren/-stützpunkten für
Leichtathletik im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen geschieht
zielgerichtet innerhalb der leichathletischen
Blöcke Sprint, Lauf/Gehen, Sprung, Wurf und Mehrkampf eine Kader-Förderung.
Ca. 6-12 Athleten in einem Disziplinblock (in der Regel 13-15 Jahre, in
Ausnahmen bis 19 Jahren) werden zumeist 1x pro Woche bis zu den höchsten
Jahrgangsmeisterschaften durch erfahrene Trainer/innen (in der Regel
mindestens B-Lizenz) geschult. Die Auswahl erfolgt durch Platzierung in der
westfälischen Bestenliste oder Qualifikation zu den Westfalenmeisterschaften
oder Annahme einer sportlichen Perspektive.
Der Verband
stimmt jedes Jahr mit der Stützpunktleitung die zu fördernden
Disziplinblöcke, den Einsatz der Trainer und die Kadervorschlagslisten ab.
Ziel ist die vertiefte Aneignung von Techniken und zielgerichtete Entwicklung
auf die Landesmeisterschaften bzw. der Aufstieg in den Landeskader oder noch
darüber hinaus.
Weil der FLVW
sich in den letzten Jahren immer mehr dem Nordrhein angeschlossen hat, sind
die Mittel für die Stützpunkte nur noch eingeschränkt zur Verfügung.
Finanziert wird demnach jetzt weniger der eigene Nachwuchs als ureigenste Aufgabe, sondern die absolute Leistungsspitze
in NRW. Um sich diesen Rahmenbedingungen anzugleichen, wurden die
einzelnen Stützpunkte in Regionen zusammen gefasst.
Lippe ist nun Teil der Stützpunktregion Paderborn-Lippe.
Lippe stellt
außerdem einen Landesdisziplintrainer im Stabhochsprung.
2. Rahmenbedingungen und Vorgeschichte in Lippe
Der Kreis Lippe
als eher ländlicher Flächenbereich weist mit seinen Leichtathletik-Vereinen
und den nunmehr nur noch drei Leichtathletik-Gemeinschaften (LDBS, LE,
LS) auf einem relativ kleinen Raum 11 Stadien mit Kunststoff-Laufbahnen auf,
dazu eine Halle in Lage mit einer ebensolchen 60m-Bahn. Neu hinzugekommen ist
seit 2013 eine für die Belange der Leichtathletik speziell ausgestattete
Dreifachsporthalle in Detmold (Wittekindstraße),
die mit einem spikesfestem Boden, einer kompletten Weitsprunganlage mit Sand,
einem Wurfkäfig und variablen Hoch- und Stabhochsprunganlagen
hervorragende Bedingungen für das Wintertraining bietet.
Als unter den
Leichtathletik-Abteilungen im Kreis innerhalb eines Prozesses nach
verstärkter Zusammenarbeit der Bedarf nach verbesserter Förderung ihres
Nachwuchses entstand, wurden unter Kreisjugendwart Klaus Brand und
A-Lizenz-Inhaber Ernst Gafert ab 1984 "Kreisschulungen"
ins Leben gerufen. Da die Verkehrsanbindungen eher problematisch zu nennen
sind, weil die Wohnorte der Athleten oft nicht mit öffentlichen
Verkehrsmitteln zu erreichen sind, wurde durch enge Zusammenarbeit und
Elternhilfe ein "Lippe-Konzept" entwickelt. Nach einem mit den
beteiligten Vereinen abgesprochenen Plan wurden an wechselnden Orten im Kreis
(Detmold, Bad Salzuflen, Lemgo, Bad Meinberg, Lage...) Schulungen
durchgeführt, die vielfach eine Leistungssteigerung der betroffenen Athleten nach
sich zogen. Da dies auch dem FLVW nicht verborgen geblieben war, wurde 1991
offiziell die Anerkennungsurkunde des Landessportbundes als
"Leichtathletik-Landesleistungsstützpunkt Lippe (Lage – Horn / Bad
Meinberg) überreicht. Weil seitdem die Leistungen im Kreis durch Erfolge auf
Landes- und Bundesebene stets gegeben waren, wurde alle 4 Jahre die
Anerkennung als LLSTP bestätigt, zuletzt vom 1.1.2013 bis zum 31.12.2016.
3. Erfolge
Hervorgegangen aus diesem Schulungssystem sind auch die international
erfolgreichen Lipper Claudia Tonn (begonnen
in der LG Lippe-Süd), Platz 12 im Siebenkampf bei den Olympischen Spielen in
Athen 2004, Lili Schwarzkopf (begonnen in der LG Lippe-Süd, jetzt
Rhein-Wied), Silbermedaille im Siebenkampf bei den Olympischen Spielen in
London 2012, und Linda Stahl (begonnen bei der LG Lippe-Süd, jetzt
Leverkusen), Bronzemedaille im Speerwurf bei den Olympischen Spielen in
London 2012).
Im Stabhochsprung hat sich in
Lippe mit Olaf Hilker (seit 2013 Landesdiziplintrainer)
in der LG Lippe-Süd ein starker Schwerpunkt gebildet, der auf nationaler und
internationaler Ebene sehr erfolgreich ist und schon mit Desiree Singh einen
Weltmeistertitel U18, mit Lilli Schnitzerling eine
Vize-Europameisterin U20 und neben einem deutschen Rekord auch mehrere
deutsche Meistertitel und vordere Platzierungen hervor gebracht hat.
4. Stützpunktleiter
Da die
Entwicklung zum LLSTP Lippe weitgehend durch den damaligen Schüler- bzw.
Jugendwart des Kreises Lippe (seit 1977), Klaus Brand, geschehen war, war die
Ernennung 1991 zum Stützpunktleiter fast zwangsläufig, zumal sich als
Kampfrichter seit 1975, Organisator der Kreis-Schulmeisterschaften seit 1978,
als B-Lizenz-Inhaber seit 1982, als Lehrwart seit 1985 und innerhalb des Talentsichtungs/Talentförderprojekts Horn-Bad Meinberg
vielfältige Synergie-Effekte ergaben. Heute (auch als VKLA) wie folgt zu
erreichen:
Klaus Brand
Ernst-Grote-Str.2
32760
Detmold
Tel: 05231 –
59994, E-mail: klaus-brand@gmx.de
5.
Schulungsstruktur
Die
Schulungsperiode im Winterhalbjahr von November bis April ist gekennzeichnet
durch ein fast durchgängiges Angebot nach einem konkreten Terminkalender
jeweils am Freitagabend in der Dietrich-Bonhoeffer-Kreissporthalle in Detmold
bzw. einem Termin am Samstagnachmittag im Ahorn-Sportpark Paderborn
. Von April bis zu den Sommerferien wird nach Absprache mit allen
Beteiligten in den Stadien Blomberg, Lemgo, Lage und Bad Salzuflen geschult.
Damit die Vereine keine größeren Transportprobleme bekommen, liegen die
Kadergruppen möglichst parallel. Sondertermine (z.B. Stabhoch)
kommen hinzu.
6. Trainer
Da dem LLSTP
Lippe von Beginn an jedes Jahr drei Honorartrainerstellen gewährt wurden,
wurden auch entsprechende Kadergruppen eingerichtet. Mittlerweile wurden die
finanziellen Mittel im FLVW für die Nachwuchsarbeit zugunsten der
Arbeit in ganz NRW und der ohnehin schon großen Leistungszentren wie
Leverkusen oder Wattenscheid zurückgefahren. Aktuell sind eingesetzt:
Landesdiziplintrainer Stabhochsprung Olaf Hilker, Mittelstraße, 32805
Horn-Bad Meinberg
Mehrkampf / Sprung: Klaus Brand, s.o.
Wurf / Mehrkampf: Ulrich Offel, Obere Dorfstraße 165, 32694 Dörentrup
7.
Athleten / Kader
Die Fortschreibung ist mindestens bis 2016
gesichert. Weil nicht mehr nach einzelnen Stützpunkten, sondern dem LSB
gegenüber nach Stützpunktregionen gemessen wird (die Kreise Detmold und Lemgo
sind der Stützpunktregion Paderborn-Lippe zugeordnet), liegen wir nun jedes
Jahr allemal über der Norm von 6 Landeskaderathleten.
Aktuell (Stand Januar 2014) sind in
diesem Winter allein aus Lippe 6 Athleten, die dieser Norm entsprechen, in
den NRW-Kadern - siehe Homepage “ www.flvw.de“.
Der Stabhochsprung wird durch die
NRW-Kader und gezieltes Aufbautraining aus Talentsichtung/Talentförderung
auch bis internationales Niveau gefördert.
Auf Stützpunktebene liegt der
Schwerpunkt in diesem Jahr auf dem Heranführen vor allem des jüngeren
Nachwuchses an die Leistungssport-Anforderungen und die überregionalen
Meisterschaften in Westfalen (siehe Terminplan).
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